Ferienwohnung vermieten: Lohnt sich das?

21.09.2020 Eye Icon ca. 2 Minuten

Sie besitzen eine Ferienwohnung und überlegen sich, diese auch an Gäste zu vermieten? Aus finanzieller Sicht spricht vieles dafür. Aber stimmt auch Ihr Gefühl?

Frau schaut aus Ferienwohnung

Man kann kommen und gehen, wann man will, ohne Buchungsstress, ohne böse Überraschungen: Die eigene Ferienwohnung bedeutet für viele Schweizerinnen und Schweizer volle Freiheit. Meist aber steht sie leer – gemäss der Ratgeberseite hausinfo.ch durchschnittlich 45 Wochen pro Jahr. Schweizer Ferienwohnungsbesitzer verbringen also nur gerade sieben Wochen pro Jahr in ihrem «Paradies». Warum also die Wohnung in der restlichen Zeit nicht einfach vermieten? Schöne, gut eingerichtete Feriendomizile in beliebten Tourismusregionen können Sie unter Umständen zu lukrativen Preisen vermieten. Was spricht dafür – was dagegen?

Pro Vermietung

Beitrag zur Kostendeckung

Der Vorteil von Vermietungen liegt auf der Hand: Sie könnten die laufenden Kosten für die Immobilie (Hypothekarzinsen, Unterhalt, Renovationen etc.) ganz oder teilweise durch Mieteinnahmen decken. Ausserdem ist es auch gut für die Wohnung, wenn sie öfter bewohnt und damit beheizt, gelüftet und wohl auch besser in Schuss gehalten wird. Was die Steuern betrifft, gäbe es eine kleine Rochade: Sie müssten neu die Mieteinnahmen als Einkommen versteuern, dafür würden sich Ihre Eigenmietwert -Steuern anteilsmässig um die Vermietungszeit verringern. 

Contra Vermietung

Administrativer Aufwand

Eine Ferienwohnung vermieten macht Arbeit – und zuweilen vielleicht sogar etwas Ärger. Vermarkten, Anfragen beantworten, Mieter betreuen, Wohnung reinigen, kleine Schäden reparieren ...  die Liste ist lang. Die wenigsten Besitzer können all diese Aufgaben alleine meistern, schon gar nicht jene, die vor Ort erledigt werden müssen. Als Vermieter werden Sie nicht darum herumkommen, einen Ansprechpartner und/oder Reinigungspersonal vor Ort zu engagieren oder das gesamte Vermietungsgeschäft in fremde (professionelle) Hände zu geben – mit entsprechendem finanziellen Aufwand.

Eingeschränkte Freiheit

Ihre Ferienwohnung zu vermieten bedeutet auch: Platz machen für fremde Menschen, und zwar zeitlich, räumlich und mental. Sie müssen planen, wann Sie die Wohnung vermieten und wann Sie sie selber nutzen wollen. Spontane Wochenendausflüge sind unter Umständen nicht mehr möglich. Ihre privaten Gegenstände und Kleider müssen Sie zumindest teilweise wegräumen, damit Ihre Mieter Platz haben und sich wohl fühlen. Je nachdem, wie intensiv sie vermieten wollen, werden Sie also quasi Gast in Ihrer eigenen Wohnung und geben ein Stück Privatsphäre auf.

Vermieten ist auch Typsache

Beim Vermieten von Ferienwohnungen stehen also handfeste finanzielle Vorteile eher praktischen und emotionalen Nachteilen gegenüber. Schliesslich ist das Vermieten aber auch Typsache: Wenn Sie kontaktfreudig sind, Vertrauen in Mieter haben und gerne administrative Arbeiten erledigen, ist es ein Versucht wert. Wenn Sie aber Mühe haben, Ihre Wohnung fremden Menschen zu überlassen oder gar Angst, diese würden Sie bestehlen oder Ihr Eigentum beschädigen, sollten Sie von einer Vermietung besser absehen.

Tipp für Vermieter

Nutzen Sie die Hochsaisons! Wenn Sie keine schulpflichtigen Kinder haben, belegen Sie Ihre Wohnung nicht ausgerechnet während der Schulferien selber. Vor allem in den Sommer-, Weihnachts- und Sportferien sind Ferienwohnungen sehr begehrt. Profitieren Sie von den guten Preisen und machen Sie zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort Ferien.
 

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